Sogar die Torhüterin muss ins Feld

Dass es mit dem dünn besetzten Kader schwierig werden würde, war HR-Coach Björn Dinger schon vor der Anreise in die Südpfalz klar. Aus lediglich neun Spielerinnen bestand der Kader in Annweiler. Alternativen, besonders im Rückraum, hatte Dinger kaum. Der schlechte Start kam den Wölfinnen nicht gelegen. Nach acht Minuten führten die Gastgeberinnen bereits mit 6:2. Bis zur Pause konnten sie die Führung auf sechs Tore ausbauen. Beim 14:22 bahnte sich schon eine herbe Klatsche an, doch der Rumpfkader der HR zeigte Moral und hielt die Niederlage in Grenzen.

„Unsere Leistung war unter diesen Umständen mit dieser Besetzung absolut in Ordnung“, bilanzierte Dinger. Besonders freute ihn, dass „wir uns nicht aufgegeben haben“. Die Personalnot war sogar so groß, dass mit Nadine Wolf eine der beiden Torhüterinnen in der zweiten Halbzeit im Feld eingesetzt wurde. Weitaus schwerer als die Niederlage, die die HR auf Rang acht der Pfalzliga zurückwirft, war die Verletzung von Michelle Kurz kurz vor Spielende. „Michelle hat sich am Fuß verletzt. Hoffentlich fällt sie nicht aus, sonst wird unsere Situation noch bescheidener“, sagte Dinger.

Im Derby bei der HSG Eckbachtal feierte die Zweitvertretung der Wölfinnen einen klaren Erfolg. Am Sonntagabend gewann das Team von Trainer Marc Hinkel nach einer starken zweiten Halbzeit mit 29:20. Zur Pause hatte es noch 14:14 gestanden. Lara Schwarz und Jessica Walter waren mit jeweils sieben Treffern die besten Torschützinnen der HR. Durch diesen Auswärtssieg verbesserten sich die kleinen Wölfinnen auf den dritten Platz der A-Klasse.

So spielten sie

Damen 1:
Koll/ Wolf (Tor); Müller (6), Kurz (5/3), Setzer (4), Herrmann (3), Klag (3), Hasel (1), Peter

Michael Hehn, Rheinpfalz vom 15.03.2022
Foto: Dell